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Im Jahre 1309 bestätigte der Pommern - Herzog Bogislav IV. auf seinem Schloß in Wolgast in einer Schenkungsurkunde dem selbstständigen Kloster Crummin den Besitz der pommerschen Dörfer Crummin (Krummin), Tzys (später Zitz, dann Zinnowitz) und Mahlzow, samt deren bebauten und unbebauten Grund und Boden, Gewässer, Wald, Fischerei und Jagdrecht u.s.w. als dessen Eigentum.
Sicherlich hat der Ort Tzys viel früher schon bestanden, dies ist aber das älteste Dokument, in dem ein Hinweis auf den Ort zu finden ist. Im Jahre 1563 wird das Kloster Crummin aufgelöst und alle Klösterdörfer, auch Tzys gehen wieder in den Besitz des Herzogs von Pommern-Wolgast über.
Im Dreißigjährigen Krieg werden auch die Dörfer Pommerns verwüstet, ausgeplündert und teilweise entvölkert. Durchziehende Soldaten, besonders kaiserliche Truppen, plünderten und brandschatzten immer wieder die Orte auf der Insel Usedom. 1648 wird ganz Vorpommern, also auch die Insel Usedom, in Folge des Westfälischen Friedens dem Königreich Schweden einverleibt. Die neue schwedische Verwaltung ändert den alten wendischen Namen Tzys in Zitz. Unter der schwedischen Herrschaft beginnen wieder ruhigere Zeiten.
Ende des 17. Jahrhunderts finden im ganzen schwedischen Reich, so auch auf der Insel Usedom, Landvermessungen statt, deren Ergebnisse in den sogenannten „Matrikeln“ festgehalten wurden. Im Jahre 1693 wurde auch Zitz vermessen. Diese Unterlagen stellen das älteste Kataster der Orte der Insel Usedom dar. So liest man dort z.B. über Zitz:
... Dieses Dorf gehört im Hinblick auf seinen Dienst wie Kirchgang zu Krummin. Dessen Grenzverlauf betreffend, so liegt dieser zwischen beiden Gewässern, näher zu dem großen Salzhaff und zum Süden gegen das Acterwater samt  einem Graben zwischen Netzelkow und Neuendorf auf Gnitzerland. .

Mitte des 18. Jahrhunderts fällt Zitz unter preußische Gewalt und erhält im Zuge der „Neugestaltung der königlichen Domäne“ im Jahre 1751 den Namen Zinnowitz.
In den Jahren 1714 bis zum Friedensschluß 1763 kommt es zu mehreren Schlachten zwischen schwedischen und preußischen Truppen, meist um und an der Peenemünder Schanze, worunter auch die Einwohner der umliegenden Dörfer zu leiden hatten.
Der preußische Staat, der durch den Siebenjährigen Krieg in arge Finanzschwierigkeiten geraten war, verkaufte deshalb die Domäne an den damaligen Kommerzienrat F. W. Krause, den ,,König von Swinemünde", für 14.000 Taler, zahlbar in Staatspapieren nach deren Nennwert. Krause erhielt dadurch diesen Hof mit seinen Grundstücken für nur 7.000 Taler. Zu Kommerzienrat Krauses Gunsten wurde Zinnowitz zum Rittergut erklärt, mit dem Recht, auf Kreistagen zu erscheinen.
Nach Krauses Ableben veräußerten seine Erben das Gut durch Zerstückelung in 32 Anteile an Kolonisten, wodurch die Kreisstandsschaft verfassungsmäßig verloren ging. Die Parzellierung, die erste dieser Art auf der Insel Usedom erfolgte, weil es in den rund 70 Jahren seit der Gründung des Vorwerks nicht möglich gewesen war, dem widerstrebenden Boden erheblich höhere Erträge abzugewinnen. Erst die Tatkraft und der Fleiß der neuen Kleingrundbesitzer vermochte hier Wandel zu schaffen.
Angesichts der auf der Insel Usedom und Wollin entstandenen Seebäder in Swinemünde, Misdroy und Heringsdorf ergreifen 1851 auch in Zinnowitz fortschrittliche Bürger die Initiative und beantragen beim königlichen Landrat zu Swinemünde die Einrichtung eines Seebades, dem am 16. Juni 1851 mit dem „Badekonsens“ die Genehmigung erteilt wird. Der Badebetrieb beginnt unter sehr einfachen Bedingungen. 1854 erhält das Gasthaus „Wigwam“ einen Anbau als Herberge, womit das erste Hotel in Zinnowitz entstand.

Man baute Damen- und Herrenbäder direkt in die Brandung hinein. Sie standen auf Holzpfählen, hatten 30 bis 60 Umkleidekabinen und eine Plattform, von der man über eine Treppe ins Wasser gelangte. Ein Bademeister übte die Aufsicht über die Badenden aus. Unterkunft fanden die ersten Badegäste neben dem Hotel „Wigwam“ und vor dessen Bau  bei Bauern und Fischern im Ort.



Mit der Errichtung eines Seebades verbesserte sich auch die wirtschaftliche Lage in Zinnowitz. Von 1864 - 1905, also in 41 Jahren stieg die Einwohnerzahl von 356 auf 1267, von 59 auf 259 Wohnhäuser, von 32 Fischern und 13 Büdnern auf 156 land- und forstwirtschaftliche, 27 kaufmännische und 180 gewerbliche Betriebe, von 500 Mark auf fast 18.000 Mark Steuern.
Investoren aus Berlin und ganz Deutschland hatten jedoch bereits begonnen, hier in Zinnowitz zu investieren und Villen, Gasthäuser und Hotels zu errichten. Die 1863 erbaute Nebenbahn von Züssow nach Wolgast gab Zinnowitz einen weiteren Auftrieb, gelangte man doch jetzt unter Benutzung der Fähre über die Peene und von hier aus mit der Postkutsche nach Zinnowitz viel schneller an die Ostsee.
Gadebusch schrieb in seiner 1863 veröffentlichten „Chronik der Insel Usedom“ über Zinnowitz:

Ein Colonisten- und Fischerdorf, auch Badeort unweit der Ostsee, 1 ½  Meilen östlich von Wolgast gelegen und nach Crummin eingepfarrt, har 32 Colonistenstellen, 13 Bündner und eine Windmühle nebst einer Schule. Das Areal, zum größten Teil aus leichtem Boden und Bruch-Grundstücken bestehend. Einige Kolonien sind in größeren Wirtschaften vereint. Wohnhäuser sind vorhanden 59 mit 356 Einwohnern.

Bereits 1910 wurden in Zinnowitz1357 Einwohner gezählt und 1931 schon 2196.

Das Baden aber war in der Ostsee nach wie vor strengen Regelements unterworfen und nur in den dafür errichteten Bädern gestattet, im Damenbad an der östlichen Seite des Strandes, das Herrenbad an der westlichen Seite des Strandes oder im Familienbad, welches sich in der Mitte des Strandes befand. Dazu gab die Polizeiverordnung vom 11. März 1850 und die Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 und vom 19. März 1881 die gesetzliche Grundlage. Unter Zustimmung des Amtsausschusses für den Amtsbereich Zinnowitz wurde darin nachstehendes verordnet:



§ 1: Das Baden in der Ostsee im Freien außerhalb der Badeanstalten vom Strande aus ist im Bereich des Amtsbezirkes  Zinnowitz  also innerhalb der Stationen 101,280 (bei Kölpinsee) und 116,900 (bei Carlshagen) im Interesse der öffentlichen Ordnung und Sicherheit verboten.
§ 2: Während der Badestunden von 6.00Uhr morgens bis 12.00Uhr mittags dürfen am Strande vor den Damenbadeanstalten und zu beiden Seiten derselben bis auf eine Entfernung von 75 Metern, welche Abstande durch Tafeln bezeichnet sind, männliche Personen sich nicht aufhalten.
§ 3: Übertretungen dieses Verbotes werden mit Geldstrafen bis zu neun Mark bestraft. 
§ 4: Diese Verordnung tritt mit Ablauf des Tages in Kraft, an welchem dieselbe in dem Amtlichen Kreisblatt des Kreises Usedom-Wollin veröffentlicht wird.
§ 5: Mit dem selben Tage werden die Polizeiverordnungen vom 10. Juli 1888 und vom 15. Februar 1908 aufgehoben.
Zinnowitz, den 11. März 1909 Der Amtsvorsteher, Sternberg

Die konsequente Geschlechtertrennung in den Badeanstalten, die den ursprünglichen Badekarren abgelöst hatten, wurde mit den seit 1902 eingeführten Familienbädern etwas aufgelockert, unterlag aber dennoch strengen Vorschriften.
Die Gästezahlen stiegen bis 1932 auf ca. 10.000 – 12.000 Badegäste pro Jahr.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es in Zinnowitz kaum noch Möglichkeiten, Urlaub zu verbringen. Die Kureinrichtungen waren dem Verfall nahe. Das Warmbad war unbenutzbar und viele Villen von ihren Besitzern verlassen. Durch den Umsiedlerstrom hatte sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Zuerst galt es, das Leben zu normalisieren, die Ordnung wieder herzustellen, die vielen Menschen satt zu machen und „in Arbeit und Brot zu bringen“. Da es in Zinnowitz keine Industrie gab, galt es, daran zu denken, dass der Ort auch in der Zukunft nur von der Wiederaufnahme des Kurbetriebes leben kann. Dieser Aufgabe widmete sich mit großem Einsatz der damalige Bürgermeister und Bildhauer Hans Kies. Mit der Bildung des gewerkschaftlichen Feriendienstes (lt. Beschluß vom 20.3.1947) war auch für Zinnowitz die  Orientierung auf die Aufnahme des Kur- und Erholungswesens wieder gegeben.
1948 wurden bis zu 70 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten in Hotels und Pensionen durch den gewerkschaftlichen Feriendienst an Urlauber für einen jeweils l3-tägigen Erholungsaufenthalt vergeben. Bettwäsche, Essbestecke, Handtücher und Lebensmittelkarten waren mitzubringen. Das Leben begann sich auch unter sowjetischer Besatzung wieder zu normalisieren.
Der Zentralvorstand der Industriegewerkschaft Bergbau „erwarb“ das bestrenomierte Hotel in Zinnowitz, das Kurhaus „Preußenhof“ und übergab es nach erfolgter Renovierung als Bergarbeiterheim „Glück auf“ mit 120 Betten für Erholungszwecke. Richters Hotel, ebenfalls an der Kurpromenade gelegen, erhielt der Zentralvorstand der IG-Eisenbahn unter dem Namen „Otto Schmirgal“- heute „Zentralhotel“,  am Beginn der östlichen Promenade gelegen.
1950 hatte Zinnowitz, das die Bezeichnung „Erstes Seebad der Werktätigen“ erhielt, mit ca. 20.000 Urlaubern wieder den Urlauberrekord der letzten Vorkriegsjahre erreicht. Zinnowitz war wieder ein verhältnismäßig schöner Badeort geworden. Erfahrungen aus früheren Jahren wurden weitgehend genutzt. Gleichzeitig galt es aber auch, die technisch veralteten Küchen und gastronomischen Einrichtungen sowie die Zimmereinrichtungen zu modernisieren. Die Promenade war neu zu bepflanzen, die Konzerthalle und die Lesehalle zu renovieren sowie im Warmbad eine Volksbücherei einzurichten. Diese und andere Vorhaben, einschließlich der Eröffnung eines Lichtspieltheaters, waren notwendige erste Schritte in Zinnowitz, rechtzeitig zum 100 jährigen Bestehen als Seebad wieder präsentieren zu können und den Urlaubern kulturelle Erlebnisse und eine schöne Umgebung zu schaffen. Schließlich gelang es auch zur 100 Jahrfeier (1951) des Seebades, die Reste der Seebrücke soweit wiederherzustellen, dass ein Seesteg errichtet und der Öffentlichkeit übergeben werden konnte.

Die großen Veränderungen im Ort vollzogen sich jedoch, als die Bergarbeiter der SDAG Wismut 1953, einem Beschluß des Ministerrates der ehemaligen DDR folgend, die vorher Ferienheime in Binz und Graal-Müritz besaßen, ihre Ferieneinrichtungen in Zinnowitz einzurichten begannen. Die staatlich organisierte ,,Aktion Rose" führte unter fadenscheinigen Beschuldigungen zur Enteignung von Hotel- und Pensionseigentümern und veranlasste andere, sich über Nacht nach dem Westen abzusetzen und in Sicherheit zu bringen. So übernahm der Feriendienst der SDAG Wismut diese ,,vom Staat übergebenen Ferieneinrichtungen" in ihre Regie. Der Feriendienst der Gewerkschaften behielt nur wenige Häuser und bei Privatvermietem an- gemietete 
Urlaubsplätze. Die SDAG (Sowjetisch-Deutsche-Aktiengesellschaft) Wismut, die im Erzgebirge Uranerz abbaute, war eine reiche Einrichtung und konnte ihren Feriendienst mit reichlichen Geldmitteln, mit Bautrupps, Baustelleneinrichtungen und Technik ausstatten. So begann in Zinnowitz eine rege Bautätigkeit von der auch der gesamte Ort profitierte. Zinnowitz als Ferienort der Bergleute wurde hinsichtlich seiner Entwicklung auch von staatlicher Seite favorisiert, galt doch der Slogan „Ich bin Bergmann! Wer ist mehr?“, oder in staatliche Politik umgesetzt: „Meine Unterstützung den Bergleuten, die harte Arbeit unter Tage leisten." Seit 1953 wurde nun in Zinnowitz gebaut. Es entstanden seitdem mit Mitteln der Gemeinde und der Wismut, die Kanalisation, die Schwimmhalle, neue und rekonstruierte Ferienheime, darunter das Hotel ,,Roter Oktober" - heute „Baltic“, Wohnungen, Wohnheime, gastronomische Einrichtungen, Sportstätten, eine Waldbühne und nicht zuletzt ein Kulturhaus.
Jahrzehnte war das Kulturhaus das kulturelle Zentrum im westlichen Teil der Insel Usedom. Der Kino- und Theatersaal mit 900 Sitzplätzen und einer großen Bühne zog hervorragende Künstler aus dem In- und Ausland an. Hier gastierten Künstler der Mailänder Skala, der Grand Opera Paris, Sänger und Tänzer aus Moskau, das Indische Nationalballett und viele andere Künstler. Es war zugleich beliebter Aufzeichnungsort von Fernsehspielen des Fernsehens der DDR. Mit großem Kostenaufwand wurde vor der Wende mit der Rekonstruktion des Gebäudes und seiner technischen Anlagen begonnen. Diese Rekonstruktion wurde nach der Wende abgebrochen und damit dem Gebäude großer Schaden zugefügt. Noch ist die Zukunft dieses Hauses ungewiss.
Ausgezeichnete Sportanlagen waren in Zinnowitz entstanden, darunter das nationale Trainingszentrum für Spitzensportler und Olympiakader. Zinnowitz brachte als Ostseebad viele der genannten Einrichtungen mit in das vereinte Deutschland und erlebt jetzt eine Renaissance seiner Entwicklung. Wer offenen Auges Zinnowitz durchwandert wird diese Wandlungen selbst entdecken und im Vorhandenen historisch Gewachsenes wiedererkennen. Zinnowitz gehört auch heute wieder zu den schönsten Seebädern der Ostseeküste der Insel Usedom, als „Perle der Ostsee“.
Die bedeutendsten Veränderungen, die sich im Ort nach der Wende 1989 vollzogen haben, sind jene, die sich im Ortsbild auf der Wanderung entlang der Hauptstraße zum Strand hin zeigen. Sie entstanden im Zuge der Reprivatisierung von ehemaligen Ferienhäusern der IG-Wismut, aber auch durch das Wirken ihrer bisherigen Eigentümer und auf Initiative der Gemeindeverwaltung. Manch gänzlich renovierte Villa zieht die Blicke auf sich, macht aber auch deutlich, wieviel im Ort an den Häusern und Anlagen noch zu tun bleibt. Auffallend für jeden Besucher ist jedoch die schöne Strandpromenade, die kurz vor dem Beginn der Saison 1993 den Zinnowitzern und ihren Gästen übergeben werden konnte. 

Die Planer und Gestalter schafften hier Gärten zum Sehen, Schmecken, Hören, Fühlen und Riechen. Bäume unterschiedlicher Form und Farbe, Blattpflanzen, Bambusstauden und Pflanzen mit aromatischen Düften wurden in die schon früher angelegte Promenade einbezogen. Hecken, Ruhebänke, Lampen und Rabatten vervollständigen das Bild der Promenade, an der renovierte Hotels, dem ursprünglichen Bäderbaustil angepasst, die Gäste zum Besuch einladen. Als am 14. Mai 1993 die Promenade fertiggestellt wurde, fand zugleich der 1. Rammschlag für den neuen Seesteg statt, der am 2. Oktober eingeweiht und auf den Namen „Vineta“ getauft, übergeben werden konnte. Der Seesteg wurde seitdem zum Besuchermagneten. Die Zeit der Umgestaltungen hat in Zinnowitz aber erst begonnen, und wie in den vielen Jahren der langen Geschichte des Seebades liegt sie auch jetzt in den Händen seiner fleißigen Bürger. 


Die Sage von der versunkenen Stadt Vineta  

Etwa eine Viertelmeile vom Streckelberg, einem Vorgebirge Usedoms, hat vor uralter Zeit eine große, reiche Stadt namens Vineta gelegen Wie die Sage erzählt, sieht man häufig an der nordöstlichen Küste der Insel Usedom bei ruhigem Wetter in der Ostsee die Überreste einer alten, großen Stadt. Hier lag einst die weltberühmte Stadt "Vineta", die vor tausenden von Jahren wegen ihrer sündigen und lasterhaften Bewohner ein schreckliches Ende gefunden hat. "Vineta" war größer als andere Städte in Europa zu jener Zeit. Es wohnten Angehörige der verschiedensten Völker der damaligen Welt in "Vineta". Die Stadt war ein großer Handelsplatz, fast täglich trafen große, schwer beladene Schiffe aus aller Herren Länder ein und mehrten den Reichtum der Bürger. Schon bald war dieser Reichtum überall in "Vineta" zu sehen. Die Stadttore ließ man aus Eisenerz und Glockengut fertigen, die Glocken aus purem Silber. Das Silber war so reichlich vorhanden, daß man es zu den gewöhnlichsten Dingen gebrauchte. Besucher der Stadt beobachteten sogar Kinder, die mit Silbertalern auf den Straßen spielten. Dieser, für damalige Zeiten schier unglaubliche Reichtum führte "Vineta", die große, schöne Stadt ins Verderben, und brachte ihr den Untergang. Die Einwohner vergaßen alle Tugenden und verfielen in die größten Laster. Dafür traf sie der gerechte Zorn Gottes - urplötzlich wurde die blühende Stadt von riesigen Wellen überspült und versank in der Ostsee. Doch im versunkenen "Vineta", so die Sage, ist noch heute wundersames Leben. Bei ruhiger See sieht man auf dem Meeresgrund die Lichter der Stadt, und wer genau hinhört, vernimmt das leise Läuten der silbernen Glocken zur Abendstunde. Am Ostermorgen, in aller Frühe, sehen nur an einem Sonntag Geborene "Vineta" mit all ihren Stadtmauern, Kirchen und Häusern als mahnendes und warnendes Schattenbild aus den Fluten der Ostsee auftauchen. Deutlich hebt sich die Stadt dann über den Wogen des Meeres ab, besonders wenn der Mond noch im Hintergrund leuchtet. Wehe dem Schiff, das sich "Vineta" dann nähert. Unweigerlich wird es an den spitzen Felsen der Stadtumrandung zerschellen und keiner der Insassen kann sein Leben retten

 
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